NP Fauna & Flora im Naturpark Kamptal
Über 10.000 Beobachtungen von Tieren und Pflanzen aus dem Naturpark Kamptal gesammelt
Der Naturpark Kamptal der Gemeinde Schönberg am Kamp liegt in einer der vielfältigsten und artenreichsten Natur- und Kulturlandschaften Österreichs. Um allen Naturinteressierten die Möglichkeit zu geben, ihre Beobachtungen von Tieren und Pflanzen bekannt zu geben und sich diese auch von Expertinnen und Experten bestimmen zu lassen, haben wir vor nunmehr fünf Jahren ein Projekt auf der Citizen-Science-Plattform iNaturalist gestartet. Hier können Fotos und Tonaufnahmen von Lebewesen aus dem Unteren Kamptal hochgeladen werden, die nach automatischer Bestimmung schließlich von Fachleuten bestätigt oder korrigiert werden.
Bereits nach einem Jahr wurden 1.000 Tiere, Pflanzen und Pilze aus dem Gebiet gemeldet und Ende 2024 konnte die 3.000-Arten-Mauer übersprungen werden – ein außergewöhnlich hoher Wert! Nicht umsonst gilt der Naturpark Kamptal als einer der artenreichsten Naturparke Österreichs. Inzwischen haben bereits 164 verschiedene Personen ihre Beobachtungen aus dem Kamptal mit uns geteilt und zum Jahreswechsel fiel die nächste Schallmauer – 10.000 Beobachtungen dokumentieren nun die besondere Vielfalt des Unteren Kamptals!
Unter den am häufigsten gemeldeten Arten finden sich auch die besonderen Charakterarten des Naturparks – die Smaragdeidechse und beide heimischen Kuhschellenarten. Die Charaktervögel Bienenfresser, Heidelerche und Zippammer sind natürlich viel schwieriger zu dokumentieren, finden sich aber auch in guter Zahl unter den Meldungen. Und die eine oder andere Art ist auf iNaturalist bisher aus Österreich nur aus dem Naturpark gemeldet worden, z. B. der extrem seltene Ampfer-Sumpfzünsler, ein Kleinschmetterling.
Alle Naturinteressierte können an dieser Initiative teilnehmen und der einsetzende Frühling ist die optimale Zeit sich mit der Vielfalt dieses besonderen Gebietes auseinanderzusetzen. Die Anmeldung auf dieser Seite – inaturalist.org – ist Voraussetzung, dann kann man seine Fotos, aber auch Tonaufnahmen (z. B. von Vögeln oder Heuschrecken) über die Homepage oder mittels der App direkt vom Smartphone hochladen. Die Bestimmung erfolgt dabei nach eigenem Wissen, oder man nutzt die automatische Bestimmungsfunktion. Abschließend werden die Beobachtungen von Expertinnen und Experten überprüft und korrigiert bzw. freigegeben. Ihre Nachweise unterstützen auch die Arbeit des Naturparks bei der Bewahrung und Vermittlung dieser Naturschätze.
Thomas Zuna-Kratky & Martin Scheuch